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BidZ ist gefragt und anlässlich des 75. Holocaust-Gedenktages haben wir uns mit Vorstandsmitglied René Mühlroth über die Ziele und Intentionen des Projektes unterhalten.

Seit Juli 2019 bietet das Unternehmensnetzwerk Großbeerenstraße mit Unterstützung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge im Rahmen des Projekts BidZ Workshops gegen rechtspopulistische und rechtsradikale Position in Berliner Betrieben an. 

Frage: Was war Anlass für ihr Workshopangebot an Berliner Unternehmen?
Mühlroth: Mit über 800.000 geflüchteten Menschen stehen wir vor erheblichen Veränderungsprozessen, die wir konstruktiv mitgestalten wollen. Als Teil dieser Gesellschaft tragen wir hier eine Verantwortung. Mehr und mehr müssen wir uns aber um unser gesellschaftliches Klima sorgen. Menschenfeindlichkeit macht vor unseren Werkstoren nicht halt. Es ist Zeit sich auch im Betrieb aktiver zu positionieren.

Frage: Welche Unternehmen nutzen das Angebot?
Mühlroth: Weit über das Netzwerk Großbeerenstraße hinaus, vom mittleren Management bis zum Ausbildenden aus mittelständischen Unternehmen der Industrie- und Dienstleistungsbranche bis zum kleinen Handwerksbetrieb und seinem Team nutzen unser Angebot.

Frage: Welches Ziel verfolgt ihr Workshopangebot?
Mühlroth: Wir arbeiten hier mit einem Empowerment-Ansatz. Die MitarbeiterInnen werden anlassbezogen und mit präventiven Weiterbildungen - auch mit Auszubildenden - in die Lage versetzt, für unsere demokratischen Werte, Toleranz, Vielfalt und Rechtsstaatlichkeit einzutreten. Es geht darum, den gesellschaftlichen Raum für Menschenfeindlichkeit und letztlich antidemokratische Positionen auch im betrieblichen Umfeld eng zu machen.

Frage: Womit konkret unterstützen ihre Workshops die Unternehmen?
Mühlroth: Unternehmen brauchen auf verschiedenen Ebenen Unterstützung. Zum einen muss für unsere Demokratie und bunte Gesellschaft mehr geworben werden. Hier gilt es MitstreiterInnen zu gewinnen. Das hat was mit Überzeugung, Erleben und Beteiligung zu tun. Hierzu werden gemeinsam mit den MitarbeiterInnen betriebliche Formate entwickelt und trainiert. Das geht bis zur Umsetzung von entsprechenden Rollenspielen. Ein peinliches „Weghören- Wegschauen“ soll es in Zukunft so nicht geben!

Der offenen und subtilen antidemokratischen Agitation in unseren Betrieben von zum Teil geschulten Radikalen muss nicht nur inhaltlich und laut widersprochen werden, sondern auch Einhalt geboten werden. Deshalb bedarf es hierbei Unterstützung bei der praxistauglichen und bestandssicheren Formulierung von betrieblichen Leitbildern, Arbeits- und Dienstleistungsverträgen, die ggf. auch ein konsequentes Handeln ermöglichen. Menschenfeindlichkeit ist keine Meinung, sondern ein Verstoß gegen unsere Verfassung.

Werden wir in unseren Unternehmen zum Handeln herausgefordert, gilt es, unsere MitarbeiterInnen für eine offene, bunte und demokratische Gesellschaft – auch in unseren Betrieben - zu gewinnen. Das will gelernt und geübt sein!

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